Hypoglykämisches Koma

Im Hypoglykämischen Koma sinkt der BZ sehr schnell extrem ab; alte Menschen erleiden in dieser Situation häufig einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.
Die Unterzuckerung und das Hypoglykämische Koma gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Komplikationen bei tabletten- und insulinpflichtigen Diabetikern. Deshalb ist es für alle Beteiligten - die Erkrankten selbst, Angehörige und Altenpfleger - von außerordentlicher Bedeutung, die ersten warnenden Symptome rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Eine Ursache der Unterzuckerung, die häufig beim Typ-I-Diabetes auftritt, besteht in außergewöhnlichen körperlichen Anstrengungen. Dabei kann die Glukose leichter in die Muskelzellen einströmen und wird dort vermehrt verbrannt.
Auch Überdosierung von Tabletten und/ oder Insulin und der Konsum größerer Mengen Alkohol können den Blutzucker extrem senken.
Erbrechen und Durchfälle führen unweigerlich zur Unterzuckerung, wenn kein Ersatz für die ausgeschiedenen Kohlenhydrate zugeführt wird.

In vielen Altenpflegeheimen gibt es zwischen 17 und 18 Uhr Abendbrot. Das Frühstück kommt am nächsten Tag zwischen 7 und 8 Uhr! Eine Zeitspanne von 13 bis 15 Stunden - ohne Nahrungsaufnahme - ist für jeden alten Menschen zu groß! Deshalb treten in der Nacht und in den frühen Morgenstunden gehäuft Verwirrtheitszustände auf. Wird das Abendbrot so früh gereicht, dann muss dem Diabetiker mindestens noch eine Spätmahlzeit und möglichst ein Nachimbiss (z.B. ein Glas Milch) angeboten werden. Das gilt im besonderen Maße für diejenigen Diabetiker, die auch abends Insulin oder Tabletten bekommen.

In Pflegeheimen ist die Kontrolle über die tatsächliche Kohlenhydrataufnahme nicht immer gewährleistet, weil das Abräumen des Geschirrs meistens zum Aufgabenbereich von unprofessionellen Hilfskräften gehört. Hat der/die DiabetikerIn ihre/seine Kartoffeln oder das Brot liegen gelassen, weil sie/er keinen Appetit hat, dann muss eine entsprechende Alternative - beispielsweise Fruchtsaft - angeboten werden: Austauschtabellen können den Ungeübten unterstützen. Bleibt die Appetitlosigkeit weiterhin bestehen, dann muss die Tabletten- oder Insulindosis vom Arzt verändert werden.

Eine Hypoglykämie kann sich - infolge des hohen Insulinspiegels - als Heißhunger bemerkbar machen. Durch den Glukosemangel in den Zellen können auch Kopfschmerzen und Verwirrtheitszustände auftreten. Darüber hinaus treten Symptome wie Tachykardie, Zittern, weiche Knie, Angst, Aggressivität, Unruhe usw. auf. Diese Symptome sind eher auf eine gesteigerte Adrenalinausschüttung zurückzuführen, denn wenn der BZ absinkt, werden im Körper sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet: durch die Adrenalinausschüttung werden die letzten Kraftreserven mobilisiert, d.h. Glykogen in Glukose umgewandelt.